Eine Fahrt ins Blaue  

 

Wir schreiben Samstag, den 14.09.02. Ein weiteres Datum unterstreicht die vielseitigen Aktivitäten unseres Vereins. Die gut verlaufende Kerb 2002 und das große Engagement der Mitglieder, überzeugen uns, den Vorstand, einen Zweitagesausflug nach Hamburg zu unternehmen.

Bereits morgen um 6,00 Uhr geht’s los. Nach kurzem Treffen am Bunker begeben wir uns zur Bushaltestelle am Donsbach und fahren mit dem Bus der ORN nach Kreuznach. An Bord sind 10 Bunkermitglieder, ein „Förderndes Mitglied“ und dessen Freundin, die seit Beginn 2002 zu unserer vollsten Zufriedenheit die Steuerlichen Angelegenheiten regelt. Des Weiteren begleiten uns ca. 30 Flaschen Wein, ein wenig Jägermeister, sowie diverse Bier und Mixgetränke. Es scheint also alles bestens geplant für eine gelungene Fahrt ins Blaue.

 

Ab Bad Kreuznach starten wir mit dem Regionalexpress bis Frankfurt Flughafen, wo unser erster und einziger Umstieg erfolgt. Zum Glück der einzige Zwischenstopp, denn er kostet uns 6 Flaschen Wallhäuser Wein. Die bekannten Gepäckwagen haben wir kurzerhand zum Getränketransport genutzt, jedoch beim Betreten der Rolltreppe hatte der Spaß ein Ende, da sich einige Weinflaschen uns zu Füßen werfen. Weil wir keinen eindeutig Schuldigen ausmachen können, geht’s weiter zum Fernbahnhof und von dort mit einem Interregio nonstop nach Hamburg. Die Fahrt wird für die Meisten von uns ziemlich kurzweilig, denn mit Asse ziehen und etwas Jägermeister vergeht die Zeit wie im Fluge, selbst bei der Deutschen Bahn.

In Hamburg angekommen erwartet uns blauer Himmel und frisches Alsterwasser. Doch bei der anschließenden Suche des Hotels erlebt unser Organisator sein „Blaues Wunder“. City-Pension in direkter Bahnhofnähe war die Beschreibung. Viel versprechend! Für gerade einmal 123,50€ kommen wir dort alle 12 unter, fragt sich nur wie. In einer von Fixern und Pennern belagerten Seitenstraße erhebt sich ein großes Backsteingebäude mit „Auto-Selbsthilfe“ im Untergeschoss. Jeder selbsternannte Schrauber kann hier im Blaumann an Fahrzeugen der Klasse bis 1000,-€ zu werke gehen. 

Doch noch nicht einmal durch das Tor betreten wir unser Hotel, nein unser Zugang befindet sich im Hinterhof in Form einer total verrosteten Stahltüre. Vorbei am Reifenlager im Obergeschoss erreichen wir dann auf der dritten Etage unser Ziel und werden dort mit osteuropäischer Volksmusik, gespielt auf einem alten Akkordeon, empfangen. Frühstücksraum und sanitären Anlagen werden zum Schutze des vor dir stehenden Computers nicht näher beschrieben à einfach zum kotzen!
Am Nachmittag unternehmen wir gemeinsam eine Hafenrundfahrt mit Besichtigung der Hamburger Speicherstadt. Leider haben wir dabei schon zwei Ausfälle, die am folgenden Sonntag die Hafentour ein zweites Mal antreten. Bewirtet werden wir auf der Rundfahrt von unserem Jörg, der kurzerhand den Bordservice übernimmt. Anschließend spazieren wir vorbei an der Davidswache Richtung St. Pauli, für manchen das eigentliche Ziel der Fahrt. Einheitlich gekleidet in unseren blauen Bunker-Polos erregen wir Aufmerksamkeit, denn unser Bunker-Logo ähnelt sehr dem auf St. Pauli vorherrschenden Jack Daniel Label. So befinden wir uns schon schnell in bester Gesellschaft und werden von „Ortskundigen“ mit norddeutschem Humor unterhalten. 
Abends begeben wir uns und nun auf die Reeperbahn, vorbei an diversen Etablissements steuern wir zielgerichtet aufs DOLLHOUSE zu, wo wir einen kurzen Aufenthalt genießen. Die Dollars sind schnell unters Volk gebracht, nur der ein und andere hat den Sinn nicht verstanden und nimmt die Scheine zur Erinnerung mit. Da hätte uns können etwas Besseres in Erinnerung bleiben!
Nach einem Gang durch die Herbertstraße und neuen Inspirationen verbringen wir danach, aufgeteilt in mehreren Gruppen, die Nacht. Am nächsten morgen geht niemand zum Frühstück! Bis auf Philipp und Schmitt’e Jo, die zum Fischmarkt sind, erledigen wir alle die tägliche Morgentoilette im Mc Donalds, Nähe Hauptbahnhof. Dort nehmen wir auch ein abwechslungsreiches Frühstück zu uns, bevor wir mittags,  nach einem kurzen Stadtbummel, in einer Pizzeria an den Landungsbrücken stärken. Gut gesalzen genießen manche die norddeutsche Luft, andere besuchen die AOL-Arena, bevor wir um 16.29 Uhr gemeinsam, aber mit wenigen Getränken an Bord, die Heimreise antreten. Gegen halb 12 erreichen wir nach einem erneuten Umstieg in Frankfurt, Bad Kreuznach, von wo aus es anschließend per Taxi nach Wallhausen in den Bunker geht.

So haben wir nach 42 Stunden mit wenig Schlaf wieder alle zusammen unsere Heimat erreicht, von der wir in der folgenden Zeit jährlich zu einem neuen Ausflugziel starten.

Bericht: Markus Schmitt